Die Lyme Borreliose ist eine Infektionserkrankung
Sie wird hauptsächlich durch Zecken- aber auch durch Insektenstiche, wie zum Beispiel durch Bremsen übertragen.
Im Gegensatz zur Gehirnhautentzündung (FSME), die auch von Zecken übertragen wird, gibt es gegen diese Krankheit noch keine Schutzimpfung.
Ausschlaggebend für eine wirksame Behandlung ist die Früherkennung, denn innerhalb der ersten Krankheitswochen sind die Heilungsaussichten noch am größten.
Eine Ansteckungsgefahr mit den Erregern der Lyme Borreliose besteht praktisch überall in Deutschland, da etwa jede fünfte Zecke mit diesen Bakterien verseucht ist. In den Zecken finden sich häufig auch noch eine Vielzahl anderer Erreger, wie zum Beispiel Barbesien, Bartonellen, Rikettsien, oder Ehrlichen.
Derzeit gibt es leider keine bundesweite Meldepflicht der Erkrankung, lediglich in den alten Bundesländern ist diese flächendeckend. Allein hier rechnet man jährlich mit bis zu 60.000 Neuinfektionen.
Eine ringförmige Hautrötung, das sogenannte Erythema migrans, tritt bei ca. 50 % der Infizierten auf. Meistens folgen darauf grippeähnliche Beschwerden, wie erhöhte Körpertemperatur, Abgeschlagenheit, Schweißausbrüche, Gelenk- und Muskelschmerzen. Hingegen laufen 50 % der Infektionen häufig zunächst unerkannt ab, die Beschwerden entwickeln sich nach einem Beschwerdefreien Intervall, welches auch viele Monate lang sein kann und man schon gar nicht mehr an den erlittenen Zeckenstich denkt.
Wird die Erkrankung nicht frühzeitig oder ausreichend behandelt, entwickelt sich nicht selten eine sogenannte Multisystem-, bzw. Multiorganerkrankung. In einem derartigen Fall kann der gesamte Organismus, jedes Organ betroffen sein.
Häufige Manifestationen sind das Nervensystem, die Muskeln, die Sehnenansätze, Gelenke, der Darm oder auch die Blutgefäße und die Haut. Diese Erkrankung beinhaltet chronische Entzündungsreaktionen, welche zu den Folgeerkrankungen zählen.
Zu den Multisystemerkrankungen zählt der Diabetes, rheumatische Erkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen, wie die Multiple Sklerose, der Morbus Parkinson und Demenzformen. Aber auch andere chronische Infektionen, entzündliche Darmerkrankungen, oft einhergehend mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, sowie Herz-Kreislauferkrankungen zählen dazu.